Nun ist das Gesetz in Berlin durch. Es gibt nun obere Preisgrenzen für Mieten in Berlin. Juhu schreien nun die armen Berliner, aber ich denke das wird zu früh sein.
Wenn man den neuen Obergrenzen von Welt.de trauen kann, dann sind 7-8€ keine Seltenheit. Das klingt erstmal nach traumhaften Zuständen für Mieter, aber langfristig wird sich das negativ auf ihre Lebensqualität auswirken.
Wenn einem privaten Investor eine Wohnung gehört, dann hat er sie in der Regel relativ knapp durchgerechnet und auch so finanziert.
Monatliche Miete – Verwaltungskosten – Instandsetzung und Rücklagen = geringer Überschuss.
Fällt die monatliche Miete nun geringer aus, raten Sie mal was dann auch hinten runter fällt. Die Instandsetzung fällt weg und Rücklagen werden geringer. Der Überschuss ist dann ebenfalls weg.
Ha! Nun macht der Investor keinen Gewinn mehr an mir! Das stimmt natürlich, aber wenn eine Reparatur in der Wohnung anfällt, dann wird nur noch das allernötigste gemacht. Wasserhahn tropft? Es gibt kein Grohe oder einen anderen Markenartikel mehr. Es wird der billigste Baumarktschrott eingebaut. Es wird keine Qualität mehr eingebaut. Neue Heizkörper beim Mieterwechsel? Von wegen. Es bleiben die alten drin und die kann der Mieter dann schön selbst anpinseln. Nach 20 Jahren ein neues Bad? Wovon denn? Eher nach 40 Jahren. Die Fassade bröckelt? Die Eigentümerversammlung hat dafür gestimmt weder das Graffiti zu entfernen noch den bröckelnden Putz zu erneuern. Es fehlt schlichtweg das Kapital.
Ein weiteres Scenario für die Mieter könnte wie folgt sein: Der Vermieter kann die Wohnung aufgrund der gesunkene Miete nicht mehr halten. Der Verkaufspreis der Wohnung wird ebenfalls gesunken sein. Nun sieht jemand der neu nach Berlin kommt: „Oh eine schöne billige Wohnung“, die kaufe ich mir und schmeiße den Mieter wegen Eigenbedarf raus. Und dann soll der gekündigte Mieter mal innerhalb eines Jahres ne neue Wohnung finden. Sofern er überhaupt eine so lange Kündigungsfrist hat.
Was werden Vermieter jetzt tun, um trotzdem an ihr Geld zu kommen?
Wenn ihr eine Wohnung haben wollt, kann es Euch passieren, dass Ihr eine Abstandszahlung leisten müsst. Eventuell auch alle Möbel kaufen die dort drin stehen. Eine Küche wird extra vermietet, genauso wie der Dachboden, Keller und der Stellplatz. Was vorher im Paket zu haben war, gibt es jetzt nur noch einzeln und muss vermutlich mit gemietet werden.
Man sieht also, es gibt noch Mittel und Wege um als Vermieter weiterhin an sein Geld zu kommen. Sie werden sehr erfinderisch werden wenn es darum geht, ihren alten Mietpreis wieder zu erlangen.
Also ist der Mietendeckel gut oder schlecht für Berlin? Ich als Vermieter in einer Kleinstadt, der Mieten um 6€/m2 verlangt, sehe das ganz, ganz kritisch.
Was denkt Ihr?