Ein Urlaub muss nicht immer viel Geld kosten. Ich bin gerne mit dem Zelt unterwegs. Im Gegensatz zum Hotel ist ein Urlaub im Zelt nahezu unschlagbar günstig. Man gibt zwar einiges an Komfort ab, gewinnt aber viel Freiheit dazu. Und Campen ist im absoluten Trend.
Aber was kostet ein Urlaub im Zelt?
Das teuerste ist tatsächlich die Anschaffung des Equipments. Je nachdem ob man alleine, als Pärchen oder mit der Familie verreisen möchte, muss man ein passendendes Zelt kaufen.
Der Klassiker ist auf jeden Fall ein „Iglu“-Zelt. Es ist klein, günstig und bietet für zwei Personen einigermaßen Platz. Viel Komfort hat mir hier allerdings nicht. Gerade wenn es regnet hat man hier keinen Spaß. Am besten eignet sich ein Vier Personen Zelt mit einem Vorzelt. Und ich meine Vorzelt in dem man auch richtig sitzen kann und das auch Platz für einen Tisch mit zwei Stühlen hat. Das allerwichtigste beim Zeltkauf ist definitiv die sogenannte Wassersäule. Das ist der Wert, der aussagt wie viel Wasser das Zelt abkann, bevor ist drinnen nass wird. Die Wassersäule sollte bei mindestens 2000mm, besser bei 3000mm liegen. Ein mittelklassiges Zelt kostet in etwa 150-180€.
Desweiteren benötigt man natürlich einen Schlafsack. Hier gibt es viele Modelle und die verrücktesten Preise. Beim Discounter gibt es schon Schlafsäcke ab 12€. Diese kann ich absolut nicht empfehlen. Die sind eher für Menschen die drinnen schlafen. Einen wirklich guten Schlafsack bekommt man für etwa 100€. Das klingt erstmal viel, aber gute Schlafsäcke halten ewig. Wenn nicht sogar für immer. Mein Schlafsack ist im übrigen schon über 30 Jahre alt. In wunderschönem grün / lila.
Eine Luftmatratze sollte den nötigen komfort beim Schlafen bringen. Eine halbwegs gute kostet bei 2×1.40m etwa 20-30€. Ich persönlich schlafe allerdings eher auf einer ISO-Matte.
Ansonsten benötigt man noch ein paar Kleinigkeiten. Ein paar Campingstühle (10 €), einen Tisch(50€), Badeschuhe fürs Waschhaus und eine Geschirrwanne zum abwaschen und einen Wasserkanister zum Wasser holen. Wenn man selbst kochen will, dann natürlich noch einen Gaskocher. Diese kosten etwa 50€ wenn man einen mit 2 Flammen haben möchte. Oder man grillt bzw geht einfach täglich Essen. Bei den Preisen für nen Stellplatz, sollte das locker drin sein.
Was man ebenfalls besitzen sollte ist eine Kühltasche unt Kühlakkus. Viele Campingplätze bieten einen Tiefkühltruhenservice an. Ihr friert die Akkus ein und tauscht die dann einmal am Tag in der Kühlbox. Alternativ kann man auch einen Campingkühlschrank kaufen. Die sind relativ teuer und schlagen mit etwa 200-300€ zu Buche. Die kleinen Stromkühltaschen sind nicht so der bringer. Aber für eine solche Investition sollte man schon sehr überzeugt vom Camping sein.
Was kostet ein Stellplatz pro Nacht?
Das kommt immer auch auf den Campingplatz an. In Deutschland kostet ein Stellplatz für zwei Personen etwa 20€ pro Nacht. Der Preis bezieht sich auf einen „Standard“ Campingplatz ohne Animation oder ähnliches. Möchte man auch noch gut unterhalten werden, dann kann man auch auf einen 5 Sterne Campingplatz und bezahlt etwa 40€ pro Nacht.
Im Vergleich zum Hotel also ein absolutes Schnäppchen. Und das schöne ist, es ist egal wann man aufsteht. Das Frühstück macht man sich selbst. Und man muss sich auch nicht besonders hübsch machen und fertig gestylt im Frühstückraum sitzen. Einfach eine bequeme Hose an, Brötchen im Campingshop holen und schön unter freiem Himmel frühstücken. Herrlich unkompliziert. Schlafen tut man im Zelt sowieso am besten. Die frische Luft ist einfach super.
Wo sollte man Urlaub machen?
Genau da wo man hinwill. Sei es in Deutschland, Niederlande, Frankreich oder sonstwo in Europa. Man muss auch nicht an einem Fleck bleiben. Man kann auch eine Reise entlang der Küste von Frankreich unternehmen. Man nimmt sich 14 Tage Urlaub und fährt einfach von Campingplatz zu Campingplatz und kann so viel mehr von der Welt entdecken. Der Zeltauf- und abbau dauert meist nicht länger als 30-60 Minuten. Ist das nicht traumhaft? Oh ja *schwärm*
Hat man also erstmal die Ausrüstung, wird jeder Urlaub traumhaft billig. Man kommt auch ein Stück weit mehr „runter“ als wenn man nur im Hotel rumliegt. Den ganzen Tag an der frischen Luft ist einfach toll. Man schläft auch gleich viel besser. Was auch immer wieder schön ist, man lernt auf dem Campingplatz relativ schnell andere Menschen kennen. Sei es beim gemeinsamen Volleyballspiel, beim Quatschen im Waschhaus oder auf dem Weg zum Bäcker. Ja es ist tatsächlich wie auf dem Dorf, man spricht einfach mit den anderen. So können tolle neue Freundschaften entstehen. Wir hatten nach einem Frankreich Urlaub tatsächlich über Jahre hinweg Freunde in England.
Fazit:
Wenn man also Lust hat die Welt zu entdecken und dabei ordentlich sparen möchte, dann ist ein Campingurlaub genau das Richtige. Die Anfangsinvestition von 300-500€ sollten hierbei nicht abschrecken. Die meisten Dinge kann man selber mehrere Jahre nutzen. Wenn nicht sogar Jahrzehnte. Wie oben beschrieben besitze ich meinen Schlafsack schon gute 30 Jahre, das Igluzelt was ich für Festivals benutze, ist auch schon 15-20 Jahre alt. Bei manchen Dingen lohnt sich auf jeden Fall der Blick auf den Gebrauchtmarkt. Gerade große Familienzelte und Kühlschränke kann man dort richtig günstig abgreifen. Ein richtig gutes Familienzelt kann man da teilweise für einen Spottpreis abgreifen. Die können auch schonmal neu 7-800€ kosten. Im Second Hand dann 200-300 für nen Topmodell. Und die sind oft nur 2-3 mal genutzt worden.
Also worauf warten? Ausrüstung zusammensuchen und los.